Was ist Interreg?
Um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern, hat die Europäische Union in den 1990er Jahren im Rahmen der Strukturfonds Interreg ins Leben gerufen. Seitdem haben die europäischen Interreg-Programme zu einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der gesamten Europäischen Union beigetragen.
Sie sind eines der Hauptinstrumente zur Umsetzung der Kohäsionspolitik der EU – insbesondere ihrer Regionalpolitik, die darauf abzielt, Entwicklungsunterschiede zwischen europäischen Regionen zu verringern und den wirtschaftlichen Zusammenhalt zu verbessern. Zwischen 2021 und 2027 wird die EU fast 8 Milliarden Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in ganz Europa investieren.
Für das Interreg-Programm Deutschland-Nederland stehen rund 225 Millionen Euro an EFRE-Mitteln zur Verfügung. Zusammen mit anderen öffentlichen und privaten Mitteln hat das Programm ein Gesamtvolumen von rund 465 Millionen Euro. Die sechste Interreg-Förderperiode begann im Jahr 2021. Interreg-Projekte können bis September 2029 durchgeführt werden.
Eine lange Geschichte
Seit seiner Einführung im Jahr 1991 ist Interreg im deutsch-niederländischen Grenzgebiet erfolgreich.
In seiner Anfangsphase (bis 1993) diente das Programm vor allem der Schaffung persönlicher Verbindungen zwischen Menschen, Organisationen und Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze. Es trug auch dazu bei, Lücken in der grenzüberschreitenden Infrastruktur zu lokalisieren und zu schließen.
Die vier deutsch-niederländischen Grenzregionen (Ems Dollart Region, EUREGIO, Euregio Rhein-Waal, euregio rhein-maas-nord) wurden in vier separate Programmgebiete unterteilt. In der zweiten Phase (INTERREG II; 1994-1999) ging es darum, die neuen Partnerschaften stärker in den Regionen zu verankern und die Qualität der Projekte zu verbessern.
INTERREG III A (2000-2006)
INTERREG III A (2000-2006) stärkte die Zusammenarbeit zwischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft auf beiden Seiten der Grenze und half auch beim Aufbau von Netzwerken.
Die vier Einzelprogramme wurden zu zwei Programmbereichen zusammengefasst. Beispielsweise beteiligten sich die EUREGIO, Euregio Rhein-Waal und euregio rhein-maas-nord an einem gemeinsamen Programm.
Das Programm der Ems Dollart Region wurde im nördlichen Grenzgebiet durchgeführt (siehe Programmgebiet). Diese engere Zusammenarbeit zwischen Grenzregionen ermöglichte groß angelegte, gebietsübergreifende Projekte.
INTERREG IV A (2007-2013)
INTERREG IV A (2007-2013) wurde in dieser Richtung fortgesetzt. Bisher getrennte Programmgebiete wurden zu einem einzigen Programmgebiet zusammengefasst, das sich vom Wattenmeer bis zum Niederrhein erstreckt.
Es wurden große Anstrengungen unternommen, grenzüberschreitende Strukturen und Netzwerke auszubauen und wichtige Innovationsprojekte umzusetzen.
INTERREG V (2014-2020)
Mit dem INTERREG V-Programm wurde diese Entwicklung fortgesetzt.
Die vereinfachte Struktur und die Konzentration auf zwei Prioritäten förderten die Innovation im Programmgebiet und trugen dazu bei, die Barriere durch die niederländisch-deutsche Grenze zu beseitigen.
Eines der zugrunde liegenden Ziele war es, konkrete, messbare Ergebnisse zu erzielen.
Darauf baut das Interreg VI-Programm auf.
Wichtige Punkte im Rahmen der Kohäsionspolitik 2021-2027 sind beispielsweise die Förderung von Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, sozialer Inklusion und besserer Zusammenarbeit in der Grenzregion.
Programmgebiet und finanzieller Rahmen
Das Gebiet des Interreg-Programms Deutschland-Nederland erstreckt sich vom Wattenmeer bis zum Niederrhein und entlang einer 460 Kilometer langen Grenze.
Das Programmgebiet umfasst Teile der deutschen Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie Teile der niederländischen Provinzen Friesland, Groningen, Drenthe, Flevoland, Overijssel, Gelderland, Nord-Brabant und Limburg.
Die Europäische Kommission stellt dem Interreg VI A-Programm Deutschland-Nederland (2021–2027) rund 225 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
Nationale Ministerien, Provinzen und andere regionale und lokale Organisationen stellen ebenfalls Kofinanzierungsmittel zur Verfügung. Insgesamt stehen bis 2027 knapp eine halbe Milliarde Euro für grenzüberschreitende Projekte zur Verfügung.
Die Interreg-Partner tragen gemeinsam die Verantwortung für die Programmumsetzung. Daher schlossen sie eine entsprechende Vereinbarung, in der ihre verschiedenen Zuständigkeiten und Pflichten festgelegt wurden.
- Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
- Ministerie van Economische Zaken (Niederlande)
- Nds. Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Landesentwicklung (Deutschland)
- Provinz Groningen (Niederlande)
- Provinz Fryslân (Niederlande)
- Provinz Drenthe (Niederlande)
- Provinz Flevoland (Niederlande)
- Provinz Overijssel (Niederlande)
- Provinz Gelderland (Niederlande)
- Provinz Nord-Brabant (Niederlande)
- Provinz Limburg (Niederlande)
- Ems Dollart Region
- EUREGIO
- Euregio Rhein-Waal
- euregio rhein-maas-nord
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