Neu genehmigtes INTERREG-Projekt

23.02.2021

Kürzlich wurde das INTERREG-Projekt „Gliomen – gemeinsam mehr erreichen durch Bildgebung“ genehmigt.

Der Begriff „Gliome“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Hirntumore. Gliome sind seltene Tumore (6/100.000 pro Jahr), von denen 75% der neuen Diagnosen Glioblastome betreffen. Dieses hochgradige Gliom ist nicht nur der häufigste Typ, sondern auch die bösartigste Variante von Hirnkrebs. Die Überlebenschance ist mit einer 2-Jahres-Überlebensrate von weniger als 20% sehr gering. Die derzeitige Behandlung besteht aus einer Operation, gefolgt von Chemotherapie und Bestrahlung und sollte darauf abzielen, das Leben des Patienten qualitativ zu verlängern. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass 25% der Gliome geringgradig sind. Das mediane Überleben bei diesen glialen Tumoren variiert je nach Art des Glioms zwischen 4-15 Jahre. Darüber hinaus unterscheiden sich die Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Arten von minderwertigen Gliomen signifikant. Die Unterscheidung zwischen den verschiedenen geringgradigen Gliomen ist daher von großer Bedeutung.

Gegenwärtig besteht die Standardversorgung in unseren Regionen noch immer darin, dass der Neurochirurg ein Stück Gewebe zur Bestimmung des Tumortyps entnimmt. Nach dieser belastenden, risikoreichen Gehirnoperation bestimmt der Pathologe-Anatom mit Hilfe der Histopathologie und der molekularen Diagnostik durch den Pathologen den genauen Tumortyp. Untersuchungen aus anderen medizinischen Universitätszentren zeigen jedoch, dass die radiologische Bildgebung, häufig die MRT, helfen kann, den genauen Tumortyp zu bestimmen, ohne dass sich der Patient einer Operation unterziehen muss. Diese so genannte nicht-invasive Tumortypisierung erfolgt mittels fortschrittlicher Computeralgorithmen, die als künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet werden. Darüber hinaus muss eine große Anzahl von Fällen verfügbar sein.

Dieses Projekt vergleicht daher die hochkomplexe Bildgebung und KI-Analyse von Gliomen zwischen den beteiligten Partnern in den Niederlanden und Deutschland. Ziel der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit ist es, die Versorgung von Patienten mit Gliomen zu verbessern. Es wird ein Registrierungssystem eingerichtet, um Ärzten aus den verschiedenen beteiligten Zentren die Durchführung von AI-Analysen zu ermöglichen. Alle an dieser niederländisch-deutschen Zusammenarbeit beteiligten Parteien führen diese Aufnahmen durch und können daher von der hier vorgeschlagenen Zusammenarbeit profitieren.

Dieses Projekt konzentriert sich auf die niederländischen und deutschen akademischen Zentren in unserer Kooperationsregion, die Überweisungszentren für Patienten mit einem Gliom sind. Diese Zentren erhalten Empfehlungen von den umliegenden Zentren, die das Gebiet von Doetinchem bis Roermond und von Uden bis Düsseldorf abdecken. Bestehende allgemeine Patientenorganisationen werden über das erwähnte Projekt informiert.

Durchgeführt wird das Projekt vom Radboud UMC in Nijmegen, vom Universitätsklinikum Düsseldorf sowie vom Universitätsklinikum Münster.

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