Das Interreg-Programmagebiet ist eine starke Chemie-Region mit mehreren hundert kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in den Kernbranchen der Oberflächentechnologie: Klebstoffe, Farben, Lacke und Auftragsstoffe zum Drucken.
Diese Branchen befinden sich durch die wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen, regional gefertigten Produkten in einer Umbruchphase. Der internationale Wettbewerb gerade mit Firmen aus dem asiatischen Raum wird somit zum Überlebenskampf. Speziell KMU können aufgrund ihrer geringen Forschungsressourcen in den Bereichen der High-Tech-Systeme und -Materialien (HTSM) oft nicht gegen diese Konkurrenz mithalten. Hier setzt die neue Hochdurchsatz-Formulierungs-Technologie (HTF) an, die in Kürze auch an der Hochschule Niederrhein – dem Lead Partner des Interreg-Projekts D-NL-HIT – verfügbar sein wird: Mit ihren vollautomatisierten, roboterunterstützten Formulierungs-, Beschichtungs- und Analysemodulen beschleunigt die HTF Produktentwicklungen um bis zu das Fünffache. Zusätzlich werden die gewonnenen Daten mit Methoden des Maschinellen Lernens in Modelle überführt, die eine virtuelle Weiter- und Neuentwicklung am PC ermöglichen und Innovationen so nachhaltig beschleunigen.
Der Transfer aus der Hochschule zu den Firmen wird durch angewandte Forschung im Bereich innovativer Material- und High-Tech-Prozessentwicklungen unter anderem in einer Open-Innovation-Umgebung umgesetzt. Die Hochschule Niederrhein stellt den KMU dabei die Basistechnologien in ihrem neu gegründeten Oberflächenzentrum –dem HIT Institut –zur Verfügung. Neben den technischen Entwicklungen mit mehr als 25 neuen nachhaltigen Produkten ist eine Kernaufgabe des D-NL-HIT-Projektes, die Zusammenarbeit der Firmen branchen- und grenzübergreifend zu fördern und den Technologietransfer mit Hochschulpartnern und erfahrenen Zulieferern der Großindustrie zu unterstützen. Ein angekoppeltes Informations- und Beteiligungsnetzwerk sorgt für die nachhaltige Integration weiterer Unternehmen der Region und damit für eine breite Beteiligung, um so bis zu 15.000 Arbeitsplätze dank einer schnelleren Produktentwicklung im zukünftigen Wettbewerb zu sichern.
Weitere Informationen zum Projekt finden sich auch auf der Website https://ihit.online/. KMU mit einer eigenen Produktidee können dort auch Kontakt zur Projektleitung aufnehmen um die Möglichkeiten einer Teilnahme zu besprechen. Das Projekt läuft noch bis Mai 2021.
D-NL-HIT wird im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und von der Europäischen Union, dem niederländischen Wirtschaftsministerium (EZK), dem MWIDE NRW sowie den niederländischen Provinzen Limburg, Noord-Brabant, Gelderland und Overijssel mitfinanziert.