Eine neue Route mit dem Titel „Alte Kanalallee Naturtour“ können Einheimische und Touristen ab sofort im deutsch-niederländischen Grenzgebiet entdecken. Die Stadt Nordhorn und ihre niederländische Nachbargemeinde Dinkelland haben die grenzüberschreitende Verbindung entlang des Nordhorn-Almelo-Kanals gemeinsam weiterentwickelt. In einem mehrjährigen Projekt, das nun abgeschlossen wurde, sind unter anderem die Wege optimiert und neue kulturhistorische Anziehungspunkte geschaffen worden.
„Die Route verbindet auf charmante Weise die Themenfelder Kulturgeschichte, Natur und Wasser miteinander“, stellte Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling beim Pressetermin zur Vorstellung der Naturtour fest. Spannend seien beispielsweise Geschichten über den früheren Schmuggel von Waren über die grüne Grenze. „Zusammen mit der wunderschönen Landschaft, den historischen Gebäuden und natürlich dem Wasser der Kanäle und Flüsse wird jede Fahrt auf der Route zu einem Erlebnis“, ist sich auch Dinkellands Bürgermeister John Joosten sicher.
Beigeordneter Benno Brand von der Gemeine Dinkelland blickt zufrieden auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Nordhorn zurück: “Ich finde, dass wir von Herzen stolz sein können auf diese besondere Route, die wir gemeinsam geschaffen haben. Wir haben die Chancen ergriffen, die uns die Grenzregion bietet und das zahlt sich in einer schönen und lehrreichen Fahrradroute aus. Sie ist eine echte Bereicherung für das Routennetzwerk vor Ort.”
Nordhorns Stadtbaurat Thimo Weitemeier schloss sich dem an: “Wir hoffen, dass die Fahrradroute durch alle Einwohner der Region und durch Touristen viel genutzt wird. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in diesem Projekt hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass wir einander als Nachbargemeinden häufiger gegenseitig besucht haben. Die Zusammenarbeit war sehr gut. Das bietet weitere Chancen für die Zukunft.”
Die „Alte Kanalallee Naturtour“ ist insgesamt rund 44 Kilometer lang. Sie verläuft in Form einer Acht, mit dem Kreuzungspunkt an der Grenze sowie einer Schleife um Nordhorn und einer Schleife um Denekamp. Der Radweg am Nordhorn-Almelo-Kanal spielt dabei eine zentrale Rolle. Hinzu kommen weitere Ziele sowohl auf deutscher, als auch auf niederländischer Seite. Darunter sind beispielsweise das Gut Singraven und das Kloster Frenswegen. Insgesamt gibt es entlang der Route mehr als 20 besondere Anziehungspunkte zu entdecken. Ein Abstecher zum Tierpark Nordhorn ist optional.
Die Strecke lässt sich über das bewährte Knotenpunktsystem leicht verfolgen. Informationen halten die Internetseite www.altekanalallee.de sowie ein Faltblatt bereit. Letzteres ist bei den örtlichen Tourist-Informationen (VVV) und Rathäusern erhältlich. Neben dem genauen Routenverlauf gibt es darin auch Empfehlungen für Unterkünfte, Restaurants und zusätzliche Aktivitäten in Dinkelland und Nordhorn.
Grenzüberschreitendes Projekt
Nachdem die Ratsmitglieder beiderseits der Grenze ihre Zustimmung gegeben hatten, gaben die beiden Bürgermeister Berling und Joosten im März 2020 den gemeinsamen Startschuss für das „Projekt Kanalallee“. Es ist das erste große Investitionsprojekt, dass die Grenznachbarn gemeinsam in Angriff genommen haben. Mehr als eine halbe Million Euro haben die Kommunen investiert. Von der Europäischen Union gab es über das Programm „Interreg“ eine 50-Prozent-Förderung. Das Land Niedersachsen und die Provinz Overijssel steuerten zusätzlich jeweils rund 30.000 Euro Interreg-Fördermittel bei. An einzelnen Teilprojekten beteiligte sich auch der Landkreis Grafschaft Bentheim finanziell.
Größtes Teilprojekt war die Verbreiterung des Kanalradwegs auf niederländischer Seite von einer auf zwei Spuren. Die Freigabe erfolgte im Sommer 2021. Rund um Denekamp wurden außerdem mehrsprachige Informationstafeln zur lokalen Kulturgeschichte aufgestellt. Diese können nun im Rahmen der „Alten Kanalallee Naturtour“ entdeckt werden. Mit der Wiederherrichtung der sogenannten „Komiezenhut“ und der Aufstellung eines alten Torfschiffs wurden zusätzliche kulturhistorische Anziehungspunkte geschaffen.
Auf deutscher Seite wurde ein weiterer Abschnitt des Kanalradwegs in seinen ursprünglichen Allee-Charakter zurückversetzt. Der Wildwuchs der vergangenen Jahrzehnte wurde entfernt, was unter anderem für mehr Sonnenlicht und dadurch für angenehmeres Fahren sorgt. In Höhe der Ludwig-Povel-Schule wurde ein zusätzlicher Anleger für Kanus und kleine Boote errichtet. Außerdem wurde in Höhe des Vechtesees eine Fahrradzählstation aufgestellt. Seit der Inbetriebnahme Anfang August 2021 hat diese bereits über 200.000 Fahrradbewegungen gezählt und wertvolle Informationen für den weiteren Ausbau der „Fahrradstadt Nordhorn“ geliefert.
Mehr Informationen
Mehr Informationen sowie Downloads zur Route „Alte Kanalallee Naturtour“ gibt es auf der Internetseite www.altekanalallee.de
Quelle: Stadt Nordhorn