Im Januar 2020 startet das deutsch-niederländische INTERREG-Projekt “Gärtners Grüner Daumen”. Ziel dieses Projekts ist es, ein intelligentes digitales System zu schaffen, mit dem Gartenbaubetriebe ihren Produktionsprozess verbessern können. Die angeschlossenen Partner sind alle im deutsch-niederländischen Grenzgebiet tätig und haben ihre Wurzeln in einem der größten zusammenhängenden Gartenbaugebiete Westeuropas.
Aufs Handy
Gartenbaubetrieb Futura Flowers aus Straelen und Kwekerij Grenspaal aus dem niederländischen Wellerlooi beteiligen sich an Gärtners Grüner Daumen. Das entwickelte System wird in diesen Firmen getestet. Anbauberater Norbert Gröger erklärt: „Wir entwickeln ein System, mit dem der Züchter die gemessenen Daten auf seinem Handy abrufen kann. Durch die Verwendung der Spracheingabe ist es einfach während der Arbeit zu verwenden. Der Gewinn für den Züchter ist, dass er jederzeit alle Informationen aus seinem Unternehmen zur Verfügung hat. Selbst wenn er irgendwo auf einer Terrasse sitzt.”
Künstliches Intelligenzsystem
„Das System erfüllt auch den Anspruch des Züchters, um die Dokumentationsanforderungen leichter erfüllen zu können, beispielsweise die Aufbewahrung von Daten zu Pflanzenschutz, Düngemitteleinsatz und Wasserverbrauch. Der Züchter lehrt das System, welche Entscheidungen er in seinem Produktionsprozess trifft. In der zweiten Phase wird das künstliche Intelligenzsystem Aktivitäten selbst vorschlagen, basierend auf den früheren Entscheidungen. Auf diese Weise digitalisieren wir das Fingerspitzengefühl des Erzeugers und speichern sein spezifisches Wissen“, so Rolf Becker, Professor an der Hochschule Rhein-Waal. “Die eingegebenen Informationen bleiben immer beim Erzeuger”, sagt John van Helden von Yookr B.V., Lead Partner des Projekts. „Der bleibt also immer der Besitzer seines eigenen Anbaurezepts und kann entscheiden, ob dies geteilt werden soll oder nicht. Letztendlich streben wir nach mehr Regie, Freiheit und Zukunft für die Erzeuger.“
INTERREG
Die Projektdauer von Gärtners Grüner Daumen beträgt zwei Jahre. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland von der Europäischen Union, dem MWIDE NRW, dem niederländischen Wirtschaftsministerium und den Provinzen Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert und vom Programmmanagement bei der euregio rhein-maas-nord begleitet.