In den letzten Sitzungen des Lenkungsausschusses für 2023 wurden nämlich 15 neue Projekte genehmigt und wurde Kofinanzierung von allen Interreg-Partnern zugesagt. Herzlichen Glückwunsch! Der Gesamtumfang des geplanten Projekts beläuft sich auf mehr als 60 Millionen, wobei mehr als 26 Millionen Euro an EFRE-Mitteln zur Verfügung stehen. Die Projekte haben können nun mit der Umsetzung der geplanten Projektziele beginnen.
Das Programm wünscht Ihnen schöne Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2024!
Konkret handelt es sich um die folgenden Projekte:
1. CREATE – Gesamtbudget 1.645.019,46 €
In CREATE befassen sich mehrere Projektpartner mit dem Thema der anaeroben Abwasserbehandlung. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem Bakterien – unter Sauerstoffausschluss – organische Stoffe im Wasser in Biogas umwandeln. Dieses Biogas kann dann als Energiequelle genutzt werden. Ziel des Projekts ist es, den Anteil der KMU in der Grenzregion zu erhöhen, die ihr organisch verunreinigtes Abwasser zur Energiegewinnung durch anaerobe Abwasserbehandlung nutzen und damit Biogas als Erdgasersatz produzieren. Dies macht sie unabhängiger vom regulären Gasnetz. Dazu gehören insbesondere Unternehmen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Brauereien, Brennereien, Papierherstellung und Textilproduktion.
2. MNM – Gesamtbudget 7.022.315,25 €
Das Projekt Manufacturing Next Materials (MNM) zielt darauf ab, KMU mit flexiblen Fertigungstechnologien auszustatten, die für die Umwandlung intelligenter und nachhaltiger Materialien in leichte Komponenten für die Mobilität, fortschrittliche Batteriesysteme und Lösungen für erneuerbare Energien benötigt werden.
Für KMU im Bereich der Werkstofftechnologie gibt es bis zum Stadium der Prototypenentwicklung staatliche Unterstützung. Danach jedoch haben sie oft Schwierigkeiten, die Produktion hochzufahren und den Markt zu erreichen. Die Haupthindernisse sind die Einrichtung und der Betrieb einer Testproduktion, die Überzeugung potenzieller Kunden und Investoren sowie der Umgang mit Vorschriften und Normen auf ausländischen Märkten.
3. InnoLoop – Gesamtbudget 4.987.435,80 €
InnoLoop will aus dem gesamten Programmgebiet ein lernendes, grenzen- und branchenübergreifendes Innovationsökosystem für den Mittelstand in der Grenzregion schaffen. Schwerpunkte sind Technologietransfer und Digitalisierung. Knapp 2 Millionen Euro stehen für Sub-Projekte von KMU zur Verfügung, die bei ihren Vorhaben eng begleitet werden.
4. SenSpores – Gesamtbudget 2.924.517,39 €
„Neuartige Sensorstrategien für den schnellen Nachweis von Pilz- und Bakteriensporen in flüssigen Lebensmitteln“: Der vollständige Name von SenSpores erklärt eindeutig, was im Projekt entwickelt werden soll. Das Konsortium möchte so die Verderblichkeit und damit auch die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen.
5. BiCoNet – Gesamtbudget 6.904.454,75 €
Das Projekt BiCoNet hat zum Ziel, KMU bei der Nutzung von KI zur Modernisierung ihrer bestehenden Geschäftsfelder zu unterstützen, um diese nachhaltiger zu gestalten und den CO2-Footprint zu verbessern. Der Einsatz der KI in der Produktion wird für Firmen in Form prüfbarer Prototypen umgesetzt. Außerdem werden mit KMU Intensivberatungen zum Einsatz der KI in der Produktion durchgeführt.
6. FutureBEEing – Gesamtbudget 6.996.531,85 €
Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer digitalen Lösung, die aus zwei Teilen besteht: einem „Tool“ und einer entsprechenden „Menükarte“ zur Standardisierung und Automatisierung von Maßnahmen. Die hier beschriebenen Methoden bieten den Entscheidungsträgern mehrere Optionen oder Szenarien, um eine Quartierumstellung zu kreieren, die mehr Nachhaltigkeit gewährleistet. Die Menükarte und das Tool bauen aufeinander auf, wobei die Menükarte einen umfassenden Überblick über alle Maßnahmen bietet, die die Zukunftsfähigkeit eines Quartiers fördern können, wie z. B. Lösungen für die energetische Sanierung bestehender Gebäude, Klimaanpassung, Förderung der biologischen Vielfalt, Einbindung der Natur, Wasserwirtschaft und Eindämmung von Hitzestress. Darüber hinaus nutzt das Tool mit Hilfe von 2D/3D-Methoden wiederum die Informationen und Standards aus der Menükarte, um Quartiersentwicklungspläne zu erstellen.
7. ExCel – Gesamtbudget 3.275.587,00 €
Aktuelle wiederaufladbare Batterien verwenden im Allgemeinen Li-Ionen-Zellen. Diese Zellen können sich entzünden und giftige Gase ausstoßen. Darüber hinaus ist die Gewinnung von Lithium ein umweltschädlicher Prozess, der viel Wasser verbraucht. Es gibt aber auch eine neue Batterietechnologie, die auf gängigen und günstigen Rohstoffen wie Steinsalz, (recyceltem) Aluminium und Eisen basiert. Diese langlebige Technologie bietet die Aussicht auf außergewöhnlich niedrige Stromspeicherkosten und relativ niedrige Produktionskosten. Die Technologie eignet sich auch zur Realisierung geschlossener Stoffkreisläufe. Das Projektziel: die Batterietechnologie auf den industriellen Maßstab für den Prototypenbau und zur Vorbereitung der Pilotmaßstabsvergrößerung zu bringen.
8. MyCaDO – Gesamtbudget 2.395.511,94 €
Um Ressourcen zu sparen und angesichts des aktuellen Mangels an qualifizierten Beschäftigten, Personal effizient und zielgerichtet aus- und weiterbilden zu können, ist ein personalisierbares und transparentes Qualifizierungsmanagement erforderlich. Die neu zu entwickelnde “MyCaDO-Plattform”, die den gesamten Prozess vom Beginn der Ausbildung bis zur beruflichen Weiterqualifizierung beinhaltet, ist ein intelligenter “Werkzeugkasten” zur Erstellung, Bereitstellung und Weitergabe von wirkungsvollen, personalisierten, gemischten Entwicklungsplänen für verschiedene maritime Karrierewege (z.B. Nautiker, Ingenieure, Fachkräfte an Land), in die die Anforderungen der Mitarbeiter, des Unternehmens, der Bildungsanbieter und sonstige Rahmenbedingungen integriert werden.
9. IMAGINATION– Gesamtbudget 770.927,42 €
Der Begriff „Gliome“ bezieht sich auf eine Sammelbezeichnung für verschiedene bösartige Hirntumore. Wir klassifizieren Gliome anhand molekularer Merkmale, da diese Merkmale mit der Überlebensrate der Patienten in Verbindung stehen, die stark variieren kann. Die Unterscheidung der verschiedenen Gliomtypen ist daher von großer Bedeutung. Die nicht-invasive Tumorcharakterisierung erfolgt mithilfe künstlicher Intelligenz (KI), für die eine große Anzahl von Fällen verfügbar sein muss.
Mit Hilfe einer multizentrischen Datenbank, die aus einem Kleinprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts entstanden ist und kontinuierlich mit neuen Fällen aus den drei kooperierenden Zentren ergänzt wird, können diese KI-Softwarepakete verwendet werden. Dieses Projekt zielt darauf ab, den Einsatz von KI-Analysen auf MRT-Daten von Gliompatienten kritisch zu betrachten und in unserer Kooperationsregion zu standardisieren. Innerhalb dieses Projekts arbeiten wir daher mit Patienten, verschiedenen klinischen Ärzten und Wissenschaftlern unterschiedlicher Hintergründe zusammen.
10. SPoHF – Gesamtbudget 3.980.863,37 €
Künstliche Intelligenz ist auch das Stichwort bei SPoHF (Sustainable Production of Healthy Food): Letztendliches Ziel ist die Schaffung eines Digitalen Zwillings, das heißt einer virtuellen Pflanzenkopie, anhand der man die optimale Einstellung sämtlicher Parameter (Luftfeuchtigkeit, Licht, Bewässerung etc.) ablesen kann.
11. Open Grensland Offenes Grenzland– Gesamtbudget € 1.781.714,93 €
Das Hauptziel ist es, in der Grenzregion lebende deutsche und niederländische Bürger mit mehr, relevanteren und für jeden zugängliche Nachrichten aus der eigenen Region zu versorgen. Durch die Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Medien wird der lokale und interlokale Journalismus in der Region gestärkt, Inhalte werden aktiv erstellt und ausgetauscht und Themen beleuchtet, die Grenzregionen charakterisieren. Bürger melden Bedarf an grenzüberschreitenden Nachrichten, welches das Projekt durch journalistische Stärke und Reichweite decken wird.”
Bürger spielen durch ein Feldlabor eine wichtige Rolle im Projekt und sorgen dafür, dass Themen aus der Gesellschaft der Grenzregion stammen. Verschiedene Strömungen aus der deutschen und niederländischen Gesellschaft bilden eine Art Bürgerredaktion. Das FL ist das Bindeglied zwischen Medien und Bürgern.
12. BRIDGE– Gesamtbudget 2.097.616,37 €
Grenznahe Krankenhäuser stehen vor der Herausforderung, eine hochwertige Versorgung unter Ressourcenbeschränkungen zu gewährleisten. Diese reichen von geringeren Kapazitäten in dünn besiedelten Regionen und verbundener Personalknappheit bis hin zu dem Mangel an Intensivbetten in den Niederlanden oder Medikamentenengpässen in Deutschland. Außerdem macht öffentliche Gesundheit (und entsprechende Krisen) nicht an Grenzen halt, wie die Covid-19-Pandemie gezeigt hat.
Ziel dieses Projekts ist die Verringerung von Lücken bei der Bereitstellung von Ressourcen und Dienstleistungen unter Minimierung von Verschwendung durch doppelten Ressourceneinsatz und unnötige Transportkosten. BRIDGE identifiziert Möglichkeiten für eine koordinierte länderübergreifende Ressourcenbündelung, entwickelt und implementiert eine digitale Plattform zur Erleichterung dieser und informiert entsprechende politische Entscheidungen.
13. Pijn in de Eems-Dollard-Regio– Gesamtbudget € 2.562.808,93 €
Eine kürzlich von uns durchgeführte Studie auf der deutschen und der niederländischen Seite der Ems-Dollart-Region hat gezeigt, dass die Qualität der Versorgung unzureichend ist und es eine unzureichende Zusammenarbeit zwischen und innerhalb der deutschen und der niederländischen Seite bei der Schmerzversorgung gibt. Es gibt klare Ansatzpunkte für eine wirksame Präventionsstrategie. Das gemeinsame Ziel dieses Konsortiums ist es, die Auswirkungen chronischer Schmerzen in der Ems-Dollart-Region durch wirksame Prävention und Behandlung zu verringern.
14. IRRISTAUD 2.0 – Gesamtbudget 2.249.297,40 €
Der Name IRRISTAUD 2.0 – zusammengesetzt aus „Irrigation“ und „Stauden“ – verrät, dass es in diesem Projekt um die Optimierung von sowohl Wasserversorgung als auch Einsatzmenge von Nähr- und Düngemitteln bei der Staudenproduktion in Töpfen, Trays und Reihenbepflanzung geht. Es wird Sensortechnik sowie Künstliche Intelligenz eingesetzt.
15. KPF INDUSTR_I4.0 – Gesamtbudget 11.831.466,75 €
Darüber hinaus wurde das Projekt KPF INDUSTR_I4.0 im Begleitausschuss Interreg Deutschland-Nederland genehmigt. Dieses Projekt wurde als Kleinprojektfonds aufgelegt und hat zum Ziel, KMU der Fertigungsindustrie in der gesamten Grenzregion beim digitalen Wandel zu unterstützen. Dieses Projekt ist ein Fonds für Kleinprojekte und wird somit als Programminstrument eingesetzt und baut auf erfolgreichen Projekten für KMU in INTERREG V auf.