MEDUWA-Vecht(e) war ein grenzüberschreitendes Projekt, das durch das INTERREG Deutschland-Nederland Programm gefördert wird. MEDUWA steht für MEDizin Unerwünscht im WAsser / MEDicijnen Uit het WAter / MEDicines Unwanted in WAter. Das Pilotgebiet des Projekts war das Einzugsgebiet der deutsch-niederländischen Vechte und ihrer Nebenflüsse.
Medikamente und antimikrobiell resistente Mikroorganismen in der Umwelt sind ein wachsendes Phänomen. Bei der Behandlung mit Human- und Tierarzneimitteln werden diese Stoffe, ihre Transformationsprodukte und antimikrobiell resistente Mikroorganismen ausgeschieden und gelangen über rohes und unzureichend behandeltes Abwasser und Gülle in die Umwelt. Insbesondere Antibiotika sind dafür bekannt, dass sie die Entstehung multiresistenter Bakterien in der Umwelt fördern. Diese chemischen und biologischen Verunreinigungen können dann über (Trink-)Wasser, Boden und Nahrung und sogar über die Luft wieder zu Mensch und Tier gelangen. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Kreislauf durch den Klimawandel weiter beschleunigt wird.
12+1 Innovationen
In den vergangenen vier Jahren arbeiteten 16 kleine bis mittelständische Unternehmen eng mit 8 Forschungseinrichtungen sowie einer Wasserbehörde und zwei Nichtregierungsorganisationen zusammen. Die Universität Osnabrück war Leadpartner von MEDUWA-Vecht(e). Dieses sektorübergreifende und interdisziplinäre Konsortium hat 12 innovative Lösungen entwickelt, die das Problem messen, modellieren, kommunizieren und reduzieren. Die Konzeption des Projekts selbst ist neu und stellt die dreizehnte Innovation dar: Die Projektpartner arbeiteten grenzüberschreitend in verschiedenen Phasen des Lebenszyklus von Arzneimitteln zusammen: Entwicklung, Anwendung und Emission in die Umwelt.
Ergebnisse
Es wurde eine Internetplattform entwickelt, die verschiedene Werkzeuge kombiniert, um die Emission und Ausbreitung von Medikamenten und antimikrobiell resistenten Bakterien in einem Flusseinzugsgebiet zu simulieren und zu bewerten. Weiterhin wurde ein Gerät entwickelt, das Medikamente im Wasser kontinuierlich und drahtlos messen kann. Andere Produkte dienen der effektiveren Entfernung von Medikamenten, deren Transformationsprodukten und Mikroorganismen aus dem Abwasser durch innovative Technologien wie Nanofiltration und plasmaaktiviertes Wasser. Es wurden biologisch abbaubare Medikamente entwickelt, die eine Behandlung mit Antibiotika und anderen Medikamenten verhindern können. Für den Veterinärbereich wurden Futtermittel auf der Basis von Pflanzen und Algen entwickelt, die die Tiergesundheit fördern und damit auch die Notwendigkeit einer Antibiotikabehandlung verhindern können. Außerdem wurde für den Einsatz in der Nutztierhaltung ein Monitoring-System entwickelt, mit dem auffälliges, krankheitsbedingtes Verhalten von Tieren erkannt werden kann, um sie frühzeitig und gezielt behandeln und so den Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten reduzieren zu können.
Alle Innovationen werden nach Abschluss des Projekts weiter entwickelt und vermarktet.
Durch die Entwicklung dieser Innovationen wurde die regionale Wirtschaft gestärkt und gefördert, insbesondere in den Bereichen Agrobusiness/Food, Health und Life Sciences, High Tech Systeme und Materialien (HTSM).
Alle Medienbeiträge aus dem MEDUWA-Projekt sind auf der Projekt-Website verfügbar: www.meduwa.eu.
8.354.027,34 €
11.10.2016 - 10.4.2021
Erhöhung der grenzüberschreitenden Innovationskraft im Programmgebiet
Universität Osnabrück
Noldus Information Technology BV, Demcon Advanced Mechatronics Enschede B.V. , Wetsus, AVIV BV, Europa Ayurveda Centrum, InProSens, Novaris Orbit Technology, NX Filtration BV, Tournois Dynamic Innovations BV, VitalFluid, Radboud universiteit, Saxion Hogeschool, The Integrated Assessment Society (TIAS), Universität Münster Inst. für Hygiene, Universitätklinikum Münster Inst. für Medizinische Mikrobiologie, Universiteit Twente Water Management, Stichting Huize Aarde, Ubisense GmbH, AMRIF BV, Alloksys Life Sciences BV, Aix Scientifics, Microganic GmbH, Geoplex GIS GmbH, WEIL Wasseraufbereitung GmbH, Radboud Universitair Medisch Centrum, Waterschap Zuiderzeeland,
Finanzierer | Betrag |
---|---|
The Integrated Assessment Society (TIAS) | 0,00 € |
Universitätklinikum Münster Inst. für Medizinische Mikrobiologie | 31.811,01 € |
Wetsus | 39.619,99 € |
Tournois Dynamic Innovations BV | 53.525,00 € |
VitalFluid | 140.565,66 € |
MB Niedersachsen | 588.573,14 € |
Waterschap Zuiderzeeland | 6.191,33 € |
Ubisense GmbH | 9.751,49 € |
Demcon Advanced Mechatronics Enschede B.V. | 97.469,30 € |
Stichting Huize Aarde | 173.502,97 € |
EFRE / EFRO | 4.177.013,18 € |
Universiteit Twente Water Management | 30.232,97 € |
Novaris Orbit Technology | 124.550,42 € |
Ministerie van Economische Zaken en Klimaat | 529.729,47 € |
Saxion Hogeschool | 45.575,96 € |
Europa Ayurveda Centrum | 159.894,06 € |
Radboud universiteit | 30.800,99 € |
Universität Münster Inst. für Hygiene | 32.865,33 € |
Alloksys Life Sciences BV | 55.450,03 € |
Provincie Fryslân | 35.124,72 € |
Microganic GmbH | 158.310,00 € |
Noldus Information Technology BV | 245.104,16 € |
Smart Hydrology | 0,00 € |
AMRIF BV | 49.650,00 € |
NX Filtration BV | 165.406,14 € |
WEIL Wasseraufbereitung GmbH | 111.616,32 € |
Provincie Overijssel | 149.588,72 € |
Radboud Universitair Medisch Centrum | 92.541,58 € |
InProSens | 96.204,00 € |
Aix Scientifics | 159.249,96 € |
AVIV BV | 6.878,29 € |
Provincie Flevoland | 18.870,58 € |
Universität Osnabrück | 46.580,89 € |
Provincie Gelderland | 149.588,72 € |
Geoplex GIS GmbH | 247.904,39 € |
MWIDE NRW | 294.286,57 € |