Die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland verschwimmt schnell. Wir treffen uns immer öfter geschäftlich, beim Einkaufen oder zur Unterhaltung. Eine schöne Entwicklung, aber in punkto Nachhaltigkeit können wir uns noch steigern. Hier gibt es noch einige Grenzen und Barrieren. Das Interreg-Projekt SHAREuregio hat es sich somit zur Mission gemacht, nachhaltige Initiativen zu vermarkten, die diese Hürden überwinden und grenzenlose Nachhaltigkeit fördern.
Unplug&Go ist eine dieser Initiativen.
In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Nutzer interviewt und zu Ihren Erfahrungen befragt. Lesen Sie hier das aktuellste Interview.
Benutzer im Spotlight: euregio rhein-maas-nord
Können Sie sich kurz vorstellen?
Ich bin Maike Hajjoubi, seit dem 1. März 2020 Geschäftsführerin der eu-regio rhein-maas-nord in Mönchengladbach.
Können Sie uns kurz etwas mehr über Ihre Organisation erzählen?
Das Ziel der euregio ist es, die Grenzhindernisse für Leben, Arbeiten, Studieren und unternehmerische Tätigkeiten in der euregio zu vermindern. Die euregio wird von ihren 31 Mitgliedern in den Niederlanden und Deutschland getragen und arbeitet nach der 2020 erstellten “euregio-Vision 2030. Zu Hause in Europa”.
Warum haben Sie sich für SHAREuregio Unplug&Go entschieden?
In unserer euregio-Vision 2030 sind Umwelt, das Klima und Nachhaltigkeit zentrale Themen. Elektromobilität spielt darin eine wichtige Rolle. Europa möchte bis 2050 CO2-neutral und nachhaltig sein. SHAREuregio Unplug&Go bietet die Möglichkeit dies grenzüberschreitend zu realisieren. Das Projekt kostet 2,8 Millionen Euro, 77% davon sind Interreg-Fördermittel. Es passt gut zu unserer Vision für die Zukunft und dem neuen Interreg VI-Programm (2021-2027), in dem grüne Projekte und Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt des Green Deal stehen.
Warum ist ein nachhaltiges System zur gemeinsamen Nutzung von Elektrofahrzeugen in der Region wichtig?
Vor mehr als zwei Jahren schloss sich die euregio mit Venlo, Roermond, dem Kreis Viersen und Mönchengladbach zusammen, um mit finanzieller Interreg Unterstützung der EU, der Provinz Limburg, Nordrhein-Westfalen und Projektpartner, ein nachhaltiges und grenzüberschreitendes E-Auto- und E-Bike-Sharing-System zu realisieren. Es ist das erste grenzüberschreitende E-Mobilitätsprojekt und dient als Leuchtturm-Projekt in der ganzen euregio.
Warum sollten andere Unternehmer oder Einzelpersonen das grenzüberschreitende System nutzen?
Das Projekt richtet sich in erster Linie an Unternehmer. Sobald sie sich registrieren, werden eine Ladestelle und ein oder mehrere Fahrzeuge in ihrem Unternehmen platziert. Privatpersonen können diese Fahrzeuge dann außerhalb der Bürozeiten und an Wochenenden nutzen. Insgesamt 40 Elektroautos und 40 Elektrofahrräder stehen auf beiden Seiten der Grenze zur Verfügung. Die Ladekarten und die Smartphone-App zum Öffnen und Buchen des Fahrzeugs können beispielsweise sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland verwendet werden. Auch die euregio selbst nutzt ein SHAREuregio-Fahrzeug für Dienstreisen. Zu diesem Zweck wurde bei der Geschäftsstelle in Mönchengladbach eine Ladesäule installiert.