Startschuss für gesundheitsförderndes Projekt in der deutsch-niederländischen Grenzregion

06.11.2025

In der vergangenen Woche wurde auf der Fachtagung zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung in der DE-NL-Grenzregion die deutsch-niederländische Grenze symbolisch für eine engere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen eröffnet. Beim offiziellen Auftakt des Projekts Health4DE-NL gaben Melanie Walter, Ministerin für Europa und regionale Entwicklung des Landes Niedersachsen und Cora Yfke Sikkema, Bürgermeisterin der Gemeinde Oldambt, den Startschuss. In den kommenden vier Jahren soll die Kooperation dazu beitragen, dass die Menschen in der nördlichen deutsch-niederländischen Grenzregion gesünder und länger leben.

Gesundheitsherausforderungen in der Grenzregion
Grenzregionen stehen häufig vor ähnlichen Herausforderungen: eine schwächere Versorgungsinfrastruktur, Fachkräftemangel und eingeschränkte Möglichkeiten, wohnortnah medizinische Hilfe zu erhalten. Hinzu kommt, dass die Landesgrenze oft den Zugang zu ergänzenden Gesundheitsangeboten erschwert. Viele Bürgerinnen sind grundsätzlich offen für eine Behandlung im Nachbarland. In der Praxis geschieht dies jedoch noch selten. Obwohl die rechtlichen Voraussetzungen vorhanden sind, erfordert die Umsetzung eine enge Abstimmung zwischen den deutschen und niederländischen Gesundheitssystemen. Genau hier setzt Health4DE-NL an. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken Ziel von Health4DE-NL ist es, die Gesundheitsstrukturen beider Länder besser miteinander zu verknüpfen und allen Menschen in der Grenzregion einen gleichberechtigten Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Darüber hinaus soll das Projekt die Zusammenarbeit zwischen niederländischen und deutschen Gesundheitseinrichtungen vertiefen, um beide Systeme besser auf zukünftige Gesundheitskrisen vorzubereiten.

„Wir erfinden das Rad nicht neu. Health4DE-NL ist ein strategisches Projekt, das sich auf das Wesentliche konzentriert: Die Grundlagen für eine strukturierte, organisierte und nachhaltige grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu schaffen.“ – Adriana Pérez Fortis, Projektleiterin von Health4DE-NL, beim offiziellen Auftakt.

Health4DE-NL bringt politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, Wissenschaftlerinnen sowie Bürgerinnen und Bürger zusammen, um die Gesundheitssysteme in Deutschland und den Niederlanden zu analysieren, Wissen auszutauschen und gemeinsame Ansätze für Gesundheit, Prävention und Teilhabe zu fördern, insbesondere für Menschen, die zusätzliche Unterstützung benötigen.

Während der Fachtagung wurde deutlich:
“Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist zwar äußerst komplex, aber absolut lohnenswert“, so der einhellige Tenor der Teilnehmenden. Mit dem Start von Health4DE-NL wurde ein wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt.

Projektpartner und Finanzierung
Das Projekt Health4DE-NL wird vom Cross-border Institute of Healthcare Systems and Prevention koordiniert und gemeinsam von der Rijksuniversiteit Groningen (Aletta Jacobs School of Public Health und Fakultät für Wirtschaft und Betriebswirtschaftslehre), dem Universitair Medisch Centrum Groningen (UMCG), der Universität Oldenburg, den GGD (kommunalen Gesundheitsdienst) Groningen und GGD Fryslân sowie dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) umgesetzt.

Finanziell unterstützt wird das Vorhaben durch das Interreg VI Deutschland–Niederlande-Programm, die Europäische Union, die Niedersächsische Staatskanzlei sowie die Provinzen Groningen und Fryslân. Das Gesamtbudget beträgt 3,2 Millionen Euro. Das Projekt läuft bis Ende 2029.

Hier finden Sie den Bericht zur Veranstaltung:
https://www.rug.nl/aletta/internationalisering/health4de-nl/nieuws/symposium-on-cross-border-healthcare-in-the-de-nl-border-region

Weitere Informationen zu Health4DE-NL: https://www.rug.nl/aletta/internationalisering/health4de-nl/

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