Auf dem Innovationscampus „Bowinn“ im friesischen Dokkum fand jetzt der offizielle Start des Interreg VI A-Projekts „Paludi & Bau“ statt.
Das Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von biobasierten Baumaterialien wie Plattenmaterial und Dämmmaterial, die aus Nasskulturen wie Rohrkolben hergestellt und mit Myzel ergänzt werden.
Diese innovativen Produkte sind speziell für Häuser innerhalb der Brandklassen konzipiert. Durch die Entwicklung nachhaltiger Baumaterialien trägt „Paludi und Bouw“ zum Schutz von Mooren bei, wobei der Schwerpunkt auf dem Aufbau einer vollständigen Wertschöpfungskette in den Regionen Nordniederlande, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen liegt.
Starke Beteiligung von Partnern und Stakeholdern
Während des Treffens erläuterte Projektleiterin Lyanne Ausema die Ziele und die Vorgehensweisen des dreijährigen Projekts. Anschließend stellten Tjeerd Veenhoven vom Studio Tjeerd Veenhoven und Jan Köbbing vom deutschen 3N Kompetenzzentrum ihre Rolle innerhalb des Projekts und die innovativen Anwendungen von Rohrkolben und Myzel vor.
Die Bedeutung von „Paludi & Bau“ wurde von Sander Bos, dem strategischen Berater für Kreislaufwirtschaft und europäische Beziehungen der Provinz Fryslân, hervorgehoben. In seiner Rede lobte er das Potenzial dieses Projekts, zu einem grüneren und nachhaltigeren Bausektor beizutragen.
Coen Verboom von der Bouwgroep Dijkstra Draisma, ebenfalls Partner des Projekts, erläuterte in einer Präsentation, warum die Umstellung auf biobasiertes Bauen mit Rohrkolben für den Bausektor von entscheidender Bedeutung ist, und betonte, dass der Sektor bisher einer der größten Umweltverschmutzer ist. Abschließend führte er durch ein Musterhaus, in dem Rohrkolben als Baumaterial verwendet wurde – für die Gäste war dies schon mal ein anschauliches Beispiel für Innovationen, die im Rahmen dieses Projekts realisiert und weiterentwickelt werden.
Zu Beginn der Startveranstaltung hatte Mario Rauch (RPM Interreg Deutschland-Nederland) die Fördermöglichkeiten im Interreg VI A-Programm erläutert. Dabei nannte er „Paludi & Bau“ ein Musterbeispiel für ein Projekt in Interreg-Priorität 2 („Ein grüneres Programmgebiet“) und lobte die gute Projektentwicklung.
Das Projekt „Paludi & Bau“ wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 1.395.154,74 Euro durch die Europäische Union, das Land Niedersachsen, das Land Nordrhein-Westfalen, das Ministerie van Economische Zaken sowie die Provinzen Groningen, Drenthe und Fryslân mitfinanziert.