Ob in der Herstellung alles rund läuft, können Betriebe in Zukunft immer mehr online überwachen, indem sie z.B. smarte Sensorsticker auf Maschinen kleben.
Forscherinnen und Forscher entwickeln im Projekt „Smart (Bio)-sensors for the process industry“, kurz „Saber Print“, smarte Sensoraufkleber. Sie können mit verschiedenen Sensoren versehen werden und erlauben es, Produktionsprozesse online zu überwachen. Zum Projektkonsortium gehören das Exzellenzcluster Ruhr explores Solvation Resolv der Ruhr-Universität Bochum (RUB), die Universität Maastricht, der Dichtungshersteller Garlock aus Neuss und die Firma Yookr aus Venlo. Das Projekt wird mit insgesamt 1,3 Millionen Euro im EU-Geldern im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Nederland gefördert.
Sensoraufkleber messen Stoffkonzentration, pH-Wert, Verunreinigungen
Die zentrale Innovation des Projekts ist ein flexibler Sensoraufkleber, der direkt zum Beispiel in Dichtungen integriert werden kann, um industrielle Prozesse online zu überwachen. Dabei wird das Forscherteam Sensoraufkleber zur Überwachung ausgewählter Parameter wie z.B. der Konzentration bestimmter Stoffe wie Glukose, den pH-Wert oder mikrobielle Verunreinigungen entwickeln. Diese Sensoraufkleber, die jeweils bestimmte Werte messen, können bei Bedarf einfach ausgetauscht werden. Durch diesen flexiblen Einsatz ist es möglich einen Prozess an unterschiedlichen Stellen im System zu überwachen, je nach Anwendungsfall.
Deutsch-niederländische Koopertation
Das Projektkonsortium will mit der Idee einen Beitrag zur Digitalisierung von Fertigungsprozessen leisten – allgemein diskutiert als Industrie 4.0. Die ständige Überwachung industrieller Prozesse durch smarte Maschinen macht dabei Produktionsprozesse effizienter und nachhaltiger. Große Anwendungspotentiale sehen die Forscher dabei unter anderem für die landwirtschaftliche Produktion und die Lebensmittelindustrie Die smarte Technik hat das Potential die Installations- und Wartungskosten zu reduzieren und so die Gesamtproduktivität zu erhöhen und bringt somit einen einen wirtschaftlichen Vorteil für die Betriebe der Anwender.
Partner im Konsortium
Das Projektkonsortium kombiniert die Expertise seiner Partner grenzüberschreitend: Die Arbeitsgruppen des Exzellenzclusters Resolv von Nicolas Plumeré und Kristina Tschulik sowie die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Universität Maastricht werden enzymatische und polymerbasierte flexible Sensorsubstrate entwickeln, während die Firma Garlock die Sensoren in das Dichtungsdesign integriert. Die Datenverarbeitung und -analyse wird von der Firma Yookr in eine Remote-Zugriffssoftware übersetzt.
Das INTERREG V – Projekt „SABER print“ wird durch die Europäische Union finanziert. Die Provinz Limburg, das Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen und het Ministerie van Economische Zaken en Klimaat, unterstützen das Projekt ebenfalls.
Mehr Infos: https://www.saberprint.com/de/