Das Bauunternehmen NEGAM aus Oldenzaal (Niederlande) wurde vom Wasserverband Vechtstromen beauftragt, mit den Arbeiten am Umbauprojekt Dinkel in Losser-Gronau zu beginnen. Von der deutschen Grenze bis zur Ellermansbrug in Losser wird die Dinkel ihren natürlichen Charakter zurückerhalten. In den vergangenen Jahren hat der Wasserverband in Absprache mit den Anwohnern und gemeinsam mit Partnern an der Gestaltung gearbeitet. Jetzt ist es an der Zeit, die Pläne in die Praxis umzusetzen.
Was wird passieren?
In der Provinz Overijssel wurden 24 Naturschutzgebiete als Natura 2000-Gebiete ausgewiesen. Das Dinkeltal ist eines davon. Deshalb wird mit der Neugestaltung der Dinkel zwischen Losser und Gronau begonnen. Neben der Wiederherstellung und Stärkung der gefährdeten Natur werden die Ufer naturverträglich gestaltet und der Fluss wird schmaler gemacht. Es werden auch neue Mäander (Kurven) angelegt. Dadurch wird mehr Platz für den natürlichen Verlauf des Wassers geschaffen, wobei die Dinkel auf der einen Seite des Ufers Land wegnimmt und auf der anderen Seite Land hinzufügt. Auf diese Weise verändert sich der Flusslauf ständig, genau wie die angrenzende Landschaft. Dies schafft ein noch besseres Lebensumfeld für Pflanzen und Tiere.
Zusammenarbeit/Finanzierung
Gemeinsam mit der Provinz Overijssel arbeiten Wasserverband Vechtstromen, Kreis Borken, die Gemeinde Losser und das Staatsbosbeheer auf der Grundlage der Natura 2000-Aufgaben und der Wasserrahmenrichtlinie an einem naturnahen und klimaresistenten Fluss. Nettie Aarnink, Vorstandsmitglied des Wasserverbandes, sagt: „Die Dinkel ist ein einzigartiger grenzüberschreitender Fluss. Eine zentrale Herausforderung ist die Verbesserung der Wasserqualität in den Niederlanden und Deutschland. Deshalb arbeiten wir eng mit dem Kreis Borken und anderen deutschen Partnern zusammen.“ Hubert Grothues, Vorstandsmitglied des Kreises Borken, hebt hervor: „Flüsse und Bäche sind in unserem deutsch-niederländischen Grenzraum markante verbindende Elemente. Beidseits der Grenze ist es erklärter Wille, sie als wertvolle ökologische Systeme zu erhalten und weiterzuentwickeln. Deshalb arbeiten wir – die verantwortlichen deutschen und niederländischen Institutionen – in der Wasserwirtschaft seit vielen Jahren grenzüberschreitend zusammen.“
Die Gemeinde Losser verlegt den LAGA-Radweg, um Platz für Natur und Wasser zu schaffen. Darüber hinaus schafft dieser Plan die Möglichkeit einer verbesserten Fahrradroute bis ins Zentrum von Losser.
Planung
Der Bauunternehmer hat mit den Arbeiten im Bereich zwischen der Grenze zu Deutschland und der Weertsbrug begonnen. Fast zur gleichen Zeit beginnen sie im Gebiet zwischen der Weertsbrug in Glane und der Zoekerbrug in Losser. Im Jahr 2022 beginnen die Arbeiten auf dem Gebiet zwischen der Zoekerbrug und der Hoofdstraat (N731) in Losser.
Das Projekt erhält einen finanziellen Beitrag der Provinz Overijssel, des Kreises Borken, der Gemeinde Losser und des Interreg VA-Programms Deutschland-Nederland im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts LIVING Vechte-Dinkel.
Buchpräsentation: „Dinkel – Die mit den Grenzen spielt – Het spelen met de grenzen“
Landrat Dr. Kai Zwicker: „Ein tolles Buch über einen Fluss, der das Leben vor Ort ausmacht“ / Eigens konzipierte GPS-Radroute entlang der Dinkel enthalten
Die Dinkel bildet seit Jahrhunderten ein verbindendes Element zwischen den Niederlanden und Deutschland. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Interreg-Projektes „LIVING-Vechte-Dinkel“ hat der Kreis Borken zusammen mit der Waterschap Vechtstromen und mit Unterstützung des Landkreises Grafschaft Bentheim das Buch „Dinkel – Die mit den Grenzen spielt – het spelen met de grenzen“ realisiert. „Das Buch lädt nun dazu ein, die Flusslandschaft der Dinkel mit ihren zahlreichen Facetten zu entdecken und macht dabei deutlich, wie sinnvoll es ist, sich gemeinsam um diesen Fluss zu kümmern und ihn ökologisch zu gestalten“, führen Landrat Dr. Kai Zwicker und Prof. dr. Stefan Kuks, Watergraaf der Waterschap Vechtstromen, in ihrem Vorwort aus.
„Besonders gut gefallen mir die vielen beeindruckenden Bilder und auch die persönlichen Geschichten der Menschen an der Dinkel“, zeigte sich Landrat Dr. Kai Zwicker nun bei der offiziellen Präsentation des Buches an der Wassermühle Heek-Nienborg, die an der Dinkel liegt, begeistert. Nicht nur der Inhalt des Buches stellt das Besondere des Flusses dar, sondern vor allem auch der Titel, der nach längerem Brainstorming entstanden ist: „Die Dinkel macht sich nichts aus der Grenze – mal ist sie auf der einen Seite unterwegs, mal auf der anderen“, erklärt dazu Doris Röckinghausen, Autorin des Dinkelbuches.
Eine weitere Besonderheit: Für das Buch wurde von dem „Tourenexperten“ Hans Brune aus Raesfeld eigens eine circa 110 Kilometer lange GPS-Radroute – von der Quelle in Rosendahl-Holtwick im Kreis Coesfeld bis zur Mündung in die Vechte in Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim – konzipiert: Bürgerinnen und Bürger können dadurch die Buchautorin auf ihrer multinationalen Reise entlang der Dinkel von der Quelle bis zur Mündung begleiten. Im Buch befindet sich auf der Innenseite des Titelblattes ein QR-Code, über den die Fahrrad-Route aufgerufen werden kann.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können Buchanfragen per E-Mail an info-umwelt@kreis-borken.de richten. „Wir freuen uns mit dem Buch den Menschen die Natur der Dinkel nahe bringen zu können“, sagt Jessica Mach, die das Projekt für den Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken betreut hat.