Digitalisierung spielt vor allem im Agrar- und
Lebensmittelsektor eine immer wichtigere Rolle. Einige Betriebe nutzen bereits
digitale Anwendungen, um nachhaltigere, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren
und Arbeitsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Um diesen Wandel in der Euregio
zu stimulieren, wurde die Projektidee
„Sustainable-Production-of-Healthy-Food-(SPoHF)“ entwickelt. Die
Besonderheit dieses Projektes ist, dass nicht nur ökonomische Aspekte durch
Effizienzgewinne und Ertragsoptimierung im Vordergrund stehen, sondern auch
ökologische Aspekte und die Produktqualität zugunsten einer gesunden Ernährung.
SPoHF fokussiert auf den Obst- und den Gemüseanbau
(Gewächshaus und Freiland) als Lebensmittel. Um die Produktqualitätsaspekte
gezielter zu verbessern, werden einzelne Pflanzen betrachtet und digitale
Zwillinge für diese entwickelt. Die Überwachung der Pflanze erfolgt so nicht
mehr nur physisch, sondern auch an ihrem digitalen Abbild. Mit Hilfe dieses
digitalen Zwillings und künstlicher Intelligenz können aktuelle Zustände der
Pflanze und auch die Auswirkungen bestimmter Maßnahmen (z.B. Bewässerung oder
zusätzliche Beleuchtung) simuliert werden, um deren Auswirkungen abzuschätzen.
Schließlich ist es auch möglich, solche Maßnahmen automatisch vorzuschlagen und
ihre Wirksamkeit zu überwachen.
Maßnahmen, die in diesem Projekt speziell untersucht werden,
sind Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Regulierung von Luftfeuchtigkeit
und Beleuchtung, der Schädlingsbekämpfung und der zielgenaueren
Berücksichtigung von Wetterdaten. Zur Überwachung der Produktqualität werden
Produktproben vor und nach Anwendung der Maßnahmen sowohl im Labor als auch vor
Ort analysiert. Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings und künstlicher
Intelligenz kann sich der Anbau stärker auf seine Kernaufgaben konzentrieren:
den nachhaltigen Anbau gesunder Agrarprodukte.