Das SmartStressMonitor-Projekt wird sich einem wichtigen gesellschaftlichen Problem annehmen. Zur Entwicklung von Medikamenten werden mehrere Millionen Mäuse und Ratten in Forschungseinrichtungen gehalten. Deren Wohlergehen wird momentan durch Experten kontrolliert, jedoch nur einmal täglich. Wenn jedoch ein Tier krank wird oder gestresst ist, wird dies möglicherweise erst bei der nächsten Kontrolle bemerkt, also wenn es schon bis zu einem Tag darunter gelitten hat. Wir werden ein System entwickeln, das das Wohlergehen der Tiere automatisch und kontinuierlich überwacht, sodass TierpflegerInnen schnell auf deren Bedürfnisse reagieren können.
Das Projekt wird von Noldus Information Technology geleitet, einem niederländischen Unternehmen, das Marktführer im Bereich Lösungen zur Messung des Verhaltens von Tieren ist. Noldus wird spezielle Software entwickeln, um KI-Systeme effizient zu trainieren, damit sie Verhaltenszustände erkennen können, die derzeit nicht automatisch erkannt werden können. Es sind auch zwei deutsche Unternehmen beteiligt: CAE, ein Technologieführer im Bereich Akustikkameras und Schallfeldanalyse, wird ein spezialisiertes Mikrofon mit >100 Kanälen entwickeln, die die von den Tieren erzeugten Laute außerhalb des menschlichen Hörbereichs erfassen können. Kubion ist auf KI-Analysen spezialisiert und wird Algorithmen zur Erkennung von Leid oder Stress bei den Tieren entwickeln.
Darüber hinaus gibt es drei akademische Partner. Diese Partner werden Trainingsdaten für die KI erstellen, entscheidendes Wissen über die Messung des Wohlbefindens der Tiere bereitstellen und das endgültige System validieren. ZETT, die Tierhaltungseinrichtung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, ist eine der größten Tierhaltungseinrichtungen in Deutschland und bildet auch TierpflegerInnen aus. Die Teilnehmer der Radboud-Universität und des Radboud Universitätsklinikums gehören zum renommierten Donders-Institut für Gehirn-, Kognitions- und Verhaltensforschung. Sie betreiben ebenfalls ein Zentrum zur Haltung von Versuchstieren und verfügen über Fachwissen zur Messung der Geräusche, die Nagetiere machen, sowie zur Verbesserung ihres Wohlbefindens.
Das Projekt wird in einem vollständigen Prototypen des Systems zur Überwachung des Wohlergehens von Labortieren münden. Nach Abschluss des Projekts werden die kommerziellen Partner das System weiterentwickeln und als marktreifes Produkt anbieten. Wir erwarten, dass sowohl von kommerziellen Unternehmen (z. B. Pharmaunternehmen, Auftragsforschungsinstitute) als auch von Universitäten und Forschungseinrichtungen großes Interesse am Erwerb des Systems bestehen wird. Die dadurch verbesserten Haltungsbedingungen führt zu einem besseren Ausgleich der Vorteile von Tierversuchen für Menschen und den Nachteilen für Tiere, die durch das hier entwickelte SmartStressMonitor System auf das mindeste reduziert werden.