EKW

Berufsausbildungen
in Deutschland und den Niederlanden sollen Auszubildende auf den
grenzübergreifenden Arbeitsmarkt vorbereiten. So können Absolventen in beiden
Ländern arbeiten, was auch den regionalpolitischen Leitlinien, wie der
Grenzlandagenda NRW-Niederlande 2022, entspricht. Um dieses Ziel zu erreichen
müssen junge Menschen erfahren, dass es auf der anderen Seite der Grenze viele Möglichkeiten
gibt. Dafür wollen wir mit der Weiterentwicklung und Umsetzung von euregionalen
Kenniswerkplaatsen (EKWs) sorgen.
Ein
EKW ist eine Begegnungsplattform für Berufsschullehrer, Auszubildende,
Unternehmen und Wissenseinrichtungen aus Deutschland und den Niederlanden. Pro
Branche gibt es einen EKW, in der sich die Teilnehmer über Innovationen
austauschen und das euregionale Lernen und Arbeiten voranbringen. Der Fokus
liegt auf der Identifizierung euregionaler Kompetenzen wie z.B. Betriebskultur,
Sprache und spezifische Fachinhalte im Nachbarland. Anschließend werden die
euregionalen Kompetenzen z.B. durch didaktische Jahrespläne und Keuzedelen in den
Ausbildungsgängen verankert. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Betriebe,
die sich aktiv an diesem Prozess beteiligen. Die Betriebe wissen am besten,
welche Kompetenzen die Auszubildenden aus dem Nachbarland mitbringen müssen.
Auch die Auszubildenden spielen eine aktive Rolle: In binationalen Teams führen
sie Arbeitsaufträge durch, um die gewünschten Kompetenzen in Bezug auf Sprache,
Arbeitskultur und berufliche Inhalte in der Praxis zu erwerben.
Das
EKW-Projekt ist ein teiloffenes Projekt. Deshalb beteiligen sich neben den
Kernschulen viele weitere Schulen und Betriebe an den konkreten
Austauschaktivitäten und an der Weiterentwicklung der euregionalen beruflichen
Bildung in den EKWs. Inzwischen haben bereits über sechzig deutsch-niederländische
Austausche im Rahmen des EKW-Projekts stattgefunden, von denen ca. 1.800
Berufsschüler profitiert haben. Zentral standen und stehen neben fachlichen
Themen auch kulturelle und soziale Aspekte. Beispielsweise besichtigten deutsche
und niederländische Metalltechnik-Azubis gemeinsam die Produktion von Johma
Salades in Losser und die Kosmetikklassen informierten sich auf der
BEAUTY-Messe in Düsseldorf über Trends und Innovationen.