Die Anzahl der Jugendlichen, die unter mentalen Problemen leiden, ist hoch. Die (Nach-)Wirkungen der COVID-Pandemie, die Gefahren des Klimawandels, der Krieg in der Ukraine und der Einfluss der sozialen Medien tragen zu diesen Problemen bei. Es besteht eine wachsende Nachfrage nach effektiver psychischer Gesundheitsversorgung für Jugendliche, die unter Isolation, Störung des normalen Lebens und Unsicherheit über die Zukunft leiden. Gleichzeitig besteht in der deutsch-niederländischen Grenzregion ein Mangel an Fachkräften in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es ist daher von großer Bedeutung, mehr Fachkräfte auszubilden, anzuziehen und bestehende Fachkräfte besser mit den Fähigkeiten auszustatten, um eine effektivere Versorgung zu gewährleisten. Grenzüberschreitender Austausch bietet eine einzigartige Möglichkeit zur Verbesserung der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung in der Euregio Rhein-Waal.
Das B-BOLD Minds-Projekt hat drei Ziele, die direkt zur Schaffung einer effektiven und nachhaltigen sozialen Innovationsinfrastruktur und zur Verbesserung der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung im Gebiet der Euregio Rhein-Waal beitragen:
1. Verbesserung der Qualität der Versorgung durch soziokulturelles Lernen
Im Rahmen dieses Projekts besuchen Auszubildende im Bereich psychische Gesundheit eine kinder- und jugendpsychiatrische Klinik im Nachbarland und nehmen an den Aktivitäten ihrer Kollegen teil. Durch diesen interkulturellen Austausch lernen sie, wie Probleme aus einem anderen System heraus angegangen werden. Dies bietet neue Perspektiven für den Ansatz im eigenen Land und trägt zur Verbesserung medizinischer und psychologischer Kompetenzen bei. Es verbessert auch die Kommunikation zwischen Fachkräften in der Grenzregion und führt zu effizienterer und nachhaltigerer Zusammenarbeit in der Versorgung von Jugendlichen.
2. Attraktivität des Studiums an Partnerorganisationen in der Euregio Rhein-Waal
Euregionale Austauschprogramme erhöhen die Attraktivität, bei einer der Partnerorganisationen zu arbeiten. Sie bieten neue Möglichkeiten für berufliche Entwicklung, was dazu beitragen kann, Fachkräfte im Bereich psychische Gesundheit in Grenzregionen anzuziehen und zu halten. Dies verbessert auch den Ruf einer Organisation und macht sie attraktiver für Fachkräfte im Bereich psychische Gesundheit.
3. Stärkung der euregionalen Zusammenarbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Durch den Austausch bauen die Teilnehmer automatisch Beziehungen zu Kollegen über die Grenze hinweg auf und erweitern so ihr berufliches Netzwerk. Euregionale Austauschprogramme bieten daher eine hervorragende Gelegenheit zum Austausch von Wissen und bewährten Verfahren. Sie ermöglichen Auszubildenden und ihren Organisationen, auf dem neuesten Stand der Forschung und Behandlungsmethoden auf beiden Seiten der Grenze zu bleiben, was sich positiv auf die Qualität der Patientenversorgung auswirkt. Eine engere Beziehung zwischen niederländischen und deutschen klinischen Fachleuten wird die Zusammenarbeit in der Grenzregion stärken. Dies erleichtert auch praktisch die Bewältigung spezifischer grenzüberschreitender Probleme, wie beispielsweise die Abstimmung und Koordination bei der Versorgung niederländischer Kinder, die in Deutschland leben.
Das B-BOLD Minds-Projekt wird Einblicke in den Mehrwert des soziokulturellen Lernens in der Ausbildung von Fachleuten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie liefern. Es ist der Beginn eines strukturierten Austauschs von Auszubildenden im Gesundheitswesen in der Euregio Rhein-Waal. Der Austausch wird nach Abschluss dieses Projekts fortgesetzt. Die wichtigsten geplanten Aktivitäten für dieses Projekt zielen auf die Entwicklung von euregionalen Lernmöglichkeiten, die Förderung zwischenmenschlicher Verbindungen und die Verbreitung von gewonnenen Erkenntnissen ab.