Agro & Fibres

A&F konzentriert sich auf die Veredelung von Fasern aus geringwertiger Biomasse und deren innovative Anwendungen. A&F wird von einem Konsortium entlang der Wertschöpfungskette aus Maschinenbau, Papierindustrie, Landwirtschaft, Agrartechnik und Beratung realisiert. Das Ausgangsprodukt sind verarbeitete Gülle und Gärreste, die in der Region weit verbreitet sind, aber einen geringen oder negativen finanziellen Wert haben. In beiden Regionen stellen Überschüsse eine Herausforderung dar.
In den letzten Jahren wurden bei der Behandlung von Gülle und Gärresten Fortschritte erzielt, die zu geringeren Emissionen und potenziellen neuen Anwendungen geführt haben. A&F geht den nächsten Schritt und nutzt die faserreiche Biomasse, die durch innovative Trennung, Wäsche und Ansäuerung entsteht, für neue Produkte und ein Geschäftsmodell.
Die Technologie, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden soll, wird einen hochwertigen Faserstrom und Produkte daraus erzeugen. Es werden drei konkrete Anwendungen ermittelt und benannt. Eine der Anwendungen wird von den Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette komplett entwickelt. Dabei handelt es sich um eine feste Papierfolie, die im Acker- und Gartenbau als Mulchfolie für Kulturen verwendet wird. Die Einpflanzung in diese Folie ermöglicht eine herbizidfreie Unkrautbekämpfung und verhindert Erosion. Die Fasern verwandeln sich mit der Zeit in Humus. Diese Anwendung ist vollständig zirkulär und praktisch CO2-neutral; ein Vorteil gegenüber den jetzt verwendeten Plastikfolien.
Neben der Folie entstehen während des Prozesses auch flüssige Fraktionen, die Stickstoff- und Phosphatnährstoffe enthalten; diese erfüllen die RENURE-Kriterien und werden als Dünger eingestuft. Ferner werden Konzepte für Anwendung der Fasern in Baumaterialien und als Pflanzensubstrate entwickelt.
Das Projekt erforscht und entwickelt Techniken zur Faserabtrennung, Folienproduktion und -anwendung, einschließlich des Einsatzes von Maschinen und Anbaumethoden.