Europäische Fördermittel für neue Innovationen in der Gesundheits- und Luftfahrtindustrie

28.02.2025

Mehrere niederländische und deutsche Instanzen haben im Januar dieses Jahres zwei neue grenzüberschreitende Projekte im Interreg-Programm Deutschland-Nederland genehmigt. Während sich das eine Projekt (CARE-FLOW) mit dem Gesundheitswesen in der Grenzregion beschäftigt und Patientenströme zwischen den Gesundheitseinrichtungen intelligent steuern will, liegt der Fokus des anderen Projektes (MOMO-C) auf Energie und Klima durch die Entwicklung mobiler Lademöglichkeiten für Elektroflugzeuge.

CARE-FLOW
Ziel des Projekts „CARE-FLOW“ ist es, Software und Algorithmen für das Gesundheitswesen zu entwickeln und zu evaluieren, um das Management von Patientenströmen in der Grenzregion zu verbessern und eine effiziente Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Das Projekt richtet sich an Rettungsdienste, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und deren grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Aufgrund der Grenznähe ist es ein logischer und oft notwendiger Schritt, Kapazitäten wie Ambulanzen, Personal und Intensivbetten gemeinsam zu nutzen. Darüber hinaus stehen wir in den Niederlanden und in Deutschland vor einem demografischen Wandel. Durch die Alterung der Bevölkerung steigt der Pflegebedarf, gleichzeitig zeichnet sich ein Personalmangel ab. Gerade durch die Einbeziehung von Kapazitäten aus dem Nachbarland in die Planung, wie z.B. freie Betten und Ambulanzen, wird es einfacher, Bedarf und Nachfrage aufeinander abzustimmen. So können z.B. lange Wartezeiten für Patienten, die eine Nachbehandlung benötigen, vermieden werden. Diese Zusammenarbeit erfordert ein hohes Maß an Koordination. Mit Hilfe von IT, künstlicher Intelligenz und Data Science zur Entwicklung von Software und Algorithmen wollen die beteiligten Projektpartner diese komplexe Planungsaufgabe bewältigen. Die Algorithmen ermöglichen unter anderem datengetriebene Entscheidungen auf Basis von Bedarfsprognosen. Dabei werden auch Sonderfälle wie Pandemien berücksichtigt.

Die Software wird auf der Grundlage des Feedbacks von Partnern aus dem Gesundheitswesen entwickelt, um Hindernisse bei der Einführung und Nutzung der Software zu beseitigen. Dies bringt Parteien aus verschiedenen Sektoren zusammen. Die Zusammenarbeit besteht aus Universität Twente, L2R GmbH, ORTEC B.V., Stokhos B.V., Universität Münster und Universitätsklinikum Münster. Das Projekt hat eine Laufzeit bis Frühjahr 2029 und ein Investitionsvolumen von 4.573.508 €, wovon 2.018.510 € aus dem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union kommen. Darüber hinaus leisten die Interreg-Partner, bestehend aus dem Ministerium van Economische Zaken, dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW sowie den Provinzen Flevoland, Groningen und Overijssel, einen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von 865.076 €. Die Projektpartner beteiligen sich ebenfalls mit einem Eigenanteil in Höhe von 1.689.922 €.

MOMO-C
In Zukunft werden wir immer mehr auf elektrische Verkehrsmittel zurückgreifen. Ladestationen für Elektroautos sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Und wir wollen nicht nur elektrisch fahren, es scheint auch eine große Nachfrage nach elektrisch betriebenen Flugzeugen zu geben.

Doch bis Flugzeuge tatsächlich nur mit Strom in die Luft kommen, ist noch viel zu tun.

Das Projekt „MOMO-C“ arbeitet konkret an der Entwicklung einer mobilen Lademöglichkeit. Folgende Projektpartner arbeiten zusammen: Albert Seine GmbH, Universität Twente, NRG2fly B.V., die Flughäfen Münster/Osnabrück und Twente, die Universität Münster unter Federführung des Fraunhofer Instituts und die IHK Nord Westfalen. Gemeinsam arbeiten diese Unternehmen und Wissenseinrichtungen am Bau eines MOMO-C-Demonstrators, der ein Elektroflugzeug mit der nötigen Energie versorgen und letztendlich von Twente nach Münster fliegen lassen kann.

Die Projektpartner konzentrieren sich auf batteriegestützte Lademöglichkeiten und im Projekt wird die gesamte Produktentwicklungskette durchlaufen. Vom ersten Entwurf über das Endprodukt bis hin zur Testphase. Für die letzte Phase wird zwischen den Flughäfen Münster/Osnabrück und Twente sogar eine spezielle Testumgebung eingerichtet, um das elektrische Fliegen zu fördern. Vor allem Kurzstreckenflüge mit Kerosin haben einen sehr negativen Einfluss auf das Klima. Wenn diese Flüge durch Elektroflugzeuge ersetzt werden können, wird ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Zukunft geleistet.

Das Projekt läuft bis Frühjahr 2029 und wird mit 3.894.817 € gefördert. Davon kommen 1.661.981 € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Darüber hinaus leisten die Interreg-Partner, bestehend aus dem Ministerie van Economische Zaken, dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW sowie den Provinzen Gelderland und Overijssel, eine Kofinanzierung in Höhe von 712.278 Euro. Ferner beteiligen sich die Projektpartner mit einem Eigenanteil in Höhe von 1.520.558 €.

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