Vertreter der Provinz Overijssel besuchen Spinning Jenny B.V. in Nijverdal und informieren sich über das Interreg-finanzierte „[Re]value“-Projekt und die grenzübergreifende Zusammenarbeit.
Am 11. November 2025 besuchten Vertreter der Provinz Overijssel die moderne Spinnerei Spinning Jenny B.V., die in Nijverdal (Niederlande) ihren Sitz hat. Anlass des Besuchs war, dass die Vertreter das Projekt näher kennenlernen und einen Einblick in das dort ansässige Betriebsgelände erhielten. Gleichzeitig wurde der Mehrwert der grenzübergreifende Zusammenarbeit für die Provinz Overijssel sichtbar, da sie das Projekt auch mitfinanzieren im Rahmen des Förderprogramms Interreg Deutschland-Nederland. Es beschäftigt sich mit der nachhaltigen und regionalen Entwicklung von Garnen aus Hanf und Wolle und baut eine industrielle Prozesskette für innovative Heimtextilien auf.
Nachdem die Inhaberin von Spinning Jenny B.V., Paula Gerritsen, eine kurze Einführung in das Unternehmen gab, berichtete Liset Pander über die genauen Inhalte des Interreg-Projekts. Zum Abschluss bekamen die Vertreter noch eine aufschlussreiche Führung über das Betriebsgelände, die eine gute Gelegenheit bot, um weitere Frage zu stellen und sich über die Herstellung der nachhaltigen Garne zu informieren. So wurde beispielsweise deutlich, wie zerkleinerte Fasern aus Jeans wieder zu Garnen für neue Textilprodukte verwoben werden.
Gemeinsam mit der Provinzregierung von Overijssel fand ein Austausch über die Themen grenzübergreifende Zusammenarbeit, aber auch über die Finanzierung zirkulärer Geschäftsmodelle und die damit verbundenen Herausforderungen statt. Eine Herausforderung, vor der auch Unternehmen wie Spinning Jenny B.V. derzeit stehen. Früher waren Regionen in den Niederlanden und Deutschland, wie Twente und Mönchengladbach, wichtige Akteure und Pioniere in der florierenden Textilindustrie. Nach und nach hat sich die Textilindustrie jedoch in Niedriglohnländer verlagert. Mit modernen Maschinen und dem Wissen um neue Recyclingmethoden wird diese alte Position durch das Projekt „[Re]value“ wieder gestärkt. Dadurch wird die Abhängigkeit von Rohstoffen aus dem Ausland reduziert.
Das Projekt „[Re]value“ entwickelt innovative, nachhaltige Garne aus regionalem Hanf, Schafswolle und Recyclingwolle. Diese Garne sind biologisch abbaubar, strapazierfähig und selbstreinigend und werden zu Heimtextilien wie Teppichen oder Vorhängen verarbeitet. Ziel ist der Aufbau einer industriellen Prozesskette für die Markteinführung dieser Pilotprodukte, die CO₂ einsparen, lokale Schafhalter unterstützen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft fördern. Das Projekt wird im Sommer 2027 abgeschlossen und wird unter anderem von der Europäischen Union (EFRE), dem Ministerium für Wirtschaft, dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW sowie den Provinzen Overijssel, Limburg und Nordbrabant mitfinanziert.
Gruppenbild (v.l.n.r.): Nico Versteeg, Tijs de Bree, Paula Gerritsen, Liesbeth Grijsen, Liset Pander, Erwin Hoogland, Andries Heidema, Gert Harm ten Bolscher, Martin Jasper, Maurits von Martel, Rens van den Boorn, Prisca Holderied, Anne Fleur Weusthuis, Martijn Dadema, Hanna-Lena Bröker, Carmen van der Sluis.















