(2) Kleine Projekte mit großer Wirkung – Die Euregios bauen an Europa

19.05.2021

Heute starten wir unsere Kampagne mit zwei People to People-Projekten aus der Ems Dollart Region. Die Ems Dollart Region (EDR) wurde 1977 gegründet und ist die nördlichste europäische Grenzregion entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Die Geschäftsstelle der EDR ist im niederländischen Bad Nieuweschans angesiedelt. Diese hat sich zu einem deutsch-niederländischen Begegnungszentrum entwickelt, in dem grenzübergreifende Veranstaltungen und andere Aktivitäten stattfinden und zahlreiche grenzübergreifende Projekte auf den Weg gebracht werden.

Seit dem 20.10.1997 arbeitet die EDR auf Basis des Vertrages von Anholt als grenzübergreifender, öffentlich-rechtlicher Zweckverband. Ihm gehören rund 100 Mitglieder an: öffentlich-rechtliche Organe aus den Provinzen Groningen, Drenthe und Fryslân sowie aus Ostfriesland, dem Emsland, dem Cloppenburger Raum sowie angrenzenden Gebieten. Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Kontakte und Netzwerke zwischen den Menschen, Unternehmen und Organisationen beiderseits der europäischen Binnengrenze. Bei den enger werdenden und intensiveren Kontakten und Kooperationen stellt man jedoch auch fest, dass es weiterhin Hindernisse gibt, die es zu überwinden gilt. Unterschiedliche Gesetze sind hierbei die größten Hürden, aber auch die jeweils andere Kultur mit eigenen Umgangsformen können das deutsch-niederländische Miteinander erschweren.

Die EDR hat sich als erste Adresse im Norden für alle Fragen bezüglich der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in der Region etabliert. Für die Zukunft gilt es weiterhin, die Vorteile eines zusammenwachsenden Europas zu erkennen und zu nutzen. Dabei spielt der persönliche Austausch eine sehr wichtige Rolle, der bei der EDR im Rahmenprojekt Net(z)werk+ umgesetzt wird. Die Begegnungen zwischen Personen, Gruppen oder auch Schulklassen stehen dabei im Mittelpunkt. Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und das gegenseitige grenzübergreifende Kennenlernen sind dabei von besonderer Bedeutung.

Gärten besuchen und Ideen sammeln

In Nachbars Garten – Über 130 Gärtner begrüßen Sie in ihren Gärten!

Im Jahr 1984 wurde auf der niederländischen Seite des EDR-Gebiets damit begonnen, Gärten zur Besichtigung zu öffnen. Diese Zusammenarbeit wuchs und gedieh, bis man dank der guten Kontakte zu den norddeutschen Gartenbesitzern im Jahr 1992 eine deutsch-niederländische Stiftung gründete, die den Namen „In Nachbars Garten – Stichting Het tuinpad op“ erhielt. In diesem Jahr wurde auch erstmalig ein Gartenführer über das gesamte Gebiet herausgegeben. Darin werden rund 130 deutsche und niederländische Gärten beschrieben und mit Adresse, Telefonnummer und Öffnungszeiten aufgelistet. Hierdurch erhalten interessierte Menschen aus der Grenzregion die Möglichkeit, die Gärten zu besuchen und dort Ideen für den eigenen Garten zu sammeln. Diese Zusammenarbeit funktioniert seit Jahren sehr gut und hat bereits viele Gartenliebhaber zusammengebracht. Sie führt beispielsweise zu gegenseitigen Besuchen der Gärtner untereinander oder zu organisierten kleinen Rundreisen, bei denen bestimmte Gärten besichtigt werden. Was jetzt vielleicht relativ klein klingt, hat für die Grenzregion eine große Bedeutung, da es die gesamte Region zusammenbringt und sie vor allem auch für die Besucher als ein großes Ganzes darstellt.

Orgelmagazine – in den Fußspuren Schnitgers

2019 erhielten die Orgeln in Groningen und in Nord-Deutschland weltweit viel Aufmerksamkeit, da es das 300. Todesjahr des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger war. Viele Menschen haben Orgeln noch nicht wirklich entdeckt. Dabei findet man prächtige, historische Orgeln in Städten und Dörfern in Groningen und im Nordwesten von Deutschland. Hierbei handelt es sich nicht nur um Schnitger-Orgeln, es gibt auch noch zahlreiche weitere besondere Orgeln. Um Kulturinteressierten, Touristen und Einwohnern gleichermaßen diesen Orgelreichtum näher zu bringen, wurde ein informativer und attraktiver Reiseführer mit vielen Bildern und Informationen erstellt, der auch für Laien verständlich ist.

Seit dem 16. Jahrhundert haben hier nämlich viele große Orgelbauer gearbeitet und im Auftrag von Städte- und Gemeinderäten und wohlhabenden Familien prächtige Orgeln gebaut. Der bekannteste unter ihnen ist Arp Schnitger, der um 1700 herum im Gebiet zwischen Groningen und Hamburg arbeitete. Dieser Reiseführer lädt dazu ein, in die Fußspuren Schnitgers und anderer Orgelbauer zu treten und die Orgeln auch einmal wirklich zu besuchen. Das Buch ist in deutscher, niederländischer und englischer Sprache erhältlich.

Reiseführer in drei Sprachen

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